Erster Tag: Ankommen

Zum Ankommen in Norwegen gehört für mich, die Verwandten zu begrüßen und alles für den Aufenthalt vor Ort zu organisieren.

Der Mann meiner Cousine wartet am Flughafen. Ohne fahrbaren Untersatz ist jeder in Nordnorwegen aufgeschmissen. Von ihm bekommen wir unser Auto. Er verleiht Autos, keine nagelneuen, nein „Wrecks“. Nein, ein Wrack ist unser Opel Astra Kombi nicht. Aber es ist auch nicht das neueste Modell.

Die Firma hat Freddy mittlerweile übrigens an einen Kumpel verkauft. Den uns versprochenen Tarif aber gleich mit. Meine Revanche: www.rent-a-wreck.no 🙂 2.000 Kilometer wollen wir fahren, bis nach Tromsö und noch ein Stück dahinter. Einen weiteren Verwandten besuchen. Nordlicht jagen.


Freddys Auto fährt uns sicher zum Einkaufen und die ersten 170 Kilometer bis zu unserer Hütte am Fjord. Dort können wir nichts einkaufen. Die Hütte gehört meiner Mutter. Wir könnten auch woanders hinfahren. In ein Hotel. 150 Euro die Nacht für ein einfaches Zimmer. Nach Alta nochmal 1.000 Kilometer in den Norden, wo die Chance auf Nordlicht noch viel höher wäre. Aber wir fahren auf die Hütte.

Die kleine Sandpiste zur Hütte ist völlig vereist. Schnee liegt keiner. Im Autodisplay werden -9 Grad angezeigt. Die Hütte wird saukalt sein. Ich nehme den Schlüssel und will ihn im umdrehen. Aber die Tür ist bereits auf? In der Hütte bollert der Ofen. Ich schaue auf den zugeeisten Fjord und bin irritiert. Von links ertönen Rufe. „Hei, hei!“ Mein Onkel und seine Frau winken fröhlich. Kuchen und norwegische süße Spezialitäten stehen plötzlich auf dem Tisch. „Kos doccer“(macht es euch gemütlich), sagen sie und sind weg.

Verwandte zu treffen, das ist ein schöne Sache!

Ja, und das Nordlicht, das hätten sie Gestern schon wieder hier über dem begehbaren zugefrorenen Fjord gesehen.

Ja, und heute Nacht soll es wieder kommen. Wir sind um 0.30 Uhr also auf den zugefrorenen Fjord. Die Nacht am Flughafen war ja auch schon so kurz. Also los. Es muss gerade Flut sein unter dem dicken Eis. Es knackt und kracht. Wir sehen zu, Land zu gewinnen. Soll das Eis doch so begehbar sein, wie es will.

Ein waberndes grünes Licht zeigt sich dann tatsächlich in der Ferne. Oder doch nicht. Wir sind unsicher. Ja, nein, ja … Die Füße werden kalt. Zurück in die Hütte. Dieses mal eiern wir nur landseitig über den vereisten Strand. Morgen ist auch noch ein Tag.

Text bt, Fotos ts


2 Antworten auf „Erster Tag: Ankommen“

  1. Toll, das mit der vorgeheizten Hütte! Und turnt nicht so viel auf dem Fjord rum – knackendes Eis hört sich nicht vertrauenserweckend an.
    Hier sind gerade Temperaturen im zweistelligen Bereich uns strahlender Sonnenschein.
    Keine Nachrichten, ob ich nun Großtante bin oder es noch dauert.

  2. ihr lieben, klingt wie eine reise ganz nach eurem geschmack, oder? aufregend, aufregend & aufregend.
    freu mich auf weitere schöne geschichten & herrliche fotos.
    björn, dein beitrag zum theme warten macht mich echt neidisch. ich versichere dir, deine geduld wird belohnt werden, aber sowas von!

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