Dritter Tag: neue Planungen

Gestern haben wir erfahren, was reisen mit dem Auto im Winter in Nordnorwegen bedeutet. Heute müssen wir uns überlegen, was möglich und machbar ist. Am frühen Morgen ist für Thomas aber zunächst eine Wanderung angesagt. Motivsuche. Um 6 Uhr hat der Wecker geklingelt. Ist das Licht gut? Es ist bedeckt. Das lohnt sich nicht.

Um 8.30 Uhr gibt es dann aber kein Halten mehr. Ich drehe mich im Bett noch einmal um. Thomas geht los. Die Natur um Hillingan wird von der Sonne bestrahlt.


Nach unserem Frühstück geht es zurück in die Zivilisation. In Nordnorwegen gibt es fast überall kostenlosen Zugang zum Internet, so auch in Innhavet, dem Örtchen in der Nähe von Hillingan, 30 Kilometer entfernt. Nach einem Zwischenstopp am kleinen Hafen für Fotografien über den Sagfjord bei strahlendem Sonnenschein haben wir uns ins Hotel Hamarøy begeben, um alles für unsere Weiterfahrt in den Norden herauszufinden: Fährverbindungen, Hotel für Tromsø, Kosten. Außerdem müssen wir herausfinden, wie wir die Fotos angemessen präsentieren können. Die Technik von WordPress will nicht so wie wir sie wollen. Inhalt und Form soll uns beide zufrieden stellen (Nachtrag 2018: Zwischenzeitlich ist der Blog umgezogen auf eine eigene Webseite und einen deutschen Host).


Zurück in der Hütte sitzen wir am Ofen. Es ist 20 Uhr. Von draußen kommen Geräusche. Mein Onkel Terje macht gerne Späße. “Habt ihr euch erschreckt?”, fragt er, als ich vorsichtig nach draußen spinxe. Klaro. Er hält ein Elchgeweih in der Hand und schabt damit an der Hütte. Jorba, sein Elchhund, ist kaum zu halten und will das Geweih in sein Maul bekommen.

Drinnen gibt es Kaffee. Jorba muss draußen bleiben. Sie ist schließlich ein Elchhund. Verwöhnen ist nicht. Wir aber verwöhnen meinen Onkel umgehend mit Kaffee. Kaffee trinken Norweger um jede Uhrzeit und bei jeder Gelegenheit. Er will uns Neuigkeiten zu unseren Reiseabsichten nach Tromsø und Alta, wo mein Cousin lebt, Terje’s Sohn, bringen: Mit einem Kaffee bei meinem Cousin in Alta wird es nichts. Es ist Sturm angekündigt und wir müssten über einen Pass. Schneeverwehungen sind möglich. Außerdem ist heftiger Schneefall in der Region Alta, nördlich von Tromsø, angesagt. Auf der Strecke ab Tromsø liegen bereits zwei Meter Schnee!!! Der Weg ab Tromsø könnte so bis zu vier Stunden dauern. Im Sommer sind es maximal eineinhalb Stunden. Bis Tromsø sei der Weg aber sicher.

Die Konsequenz: Planen wir halt um. Wir buchen zwei Nächte in einem Hotel bei Tromsø. Morgen früh um 8 Uhr geht es los. Wir sind gespannt.

Text bt, Fotos ts